Lage: Nordwestlich von der Kernstadt
Einwohner: 231 (24.09.2019)
"To de Wendewisch" (1373) und "vor der Wendewigsk" (1375) lauten die frühesten Erwähnungen des Marschhufendorfes Wendewisch, dessen historisches Zentrum ein Gut mit Landtagsstimme war.
Von den „von Sprenger“ hatten spätestens Ende des 16. Jahrhunderts die „von Schack“ den Besitz übernommen. 1696 kam das Gut - einschließlich der Wendewischer Mühle - an die „von Spörcken“, denen über Gut, Dorf und Feldmark das Niedergericht zustand.
In dem am Elbdeich gelegenen Einzelhaus Grünendeich wohnten Tagelöhner des Gutes.
Das Elbwerden bei Wendewisch war herzoglicher Besitz. Als ältestes Gebäude in Wendewisch gilt der 1684 erbaute Hof Nummer 3.
Die Wendewischer Windmühle wurde 1594 von Otto von Schack errichtet. Für die Einbuße, die nun die landesherrlichen Mühlen hatten, zahlte der Gutsherr dem Herzogshaus eine Entschädigung. Die Mühle war für alle Gutsleute von Wendewisch Zwangsmühle. Auf die Müllerfamilie Brügmann (Nachfahren sind im Mühlenverein der Artlenburger Mühle bis zum heutigen Tag tätig) folgten die Müller Karl Gebert (1898) und Adolf Schallehn (1917).
Die Mühle wurde in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges durch einen Granattreffer zerstört. An die Mühle erinnert der "Mühlenweg".
Wendewisch gehörte zur Marschvogtei des Amts Bleckede und fiel 1885 an den Kreis Bleckede und 1932 an den Landkreis Lüneburg. Kirchenort war und ist stets das benachbarte Garlstorf.
Die Bevölkerungszahl war im 20. Jahrhundert rückläufig: 214 (1900), 173 (1939), 342 (1946), 159 (1964), 133 (1968), 162 (1972). Danach stetig steigend: 228 (Stand 2017).
Seit 1902 besteht eine Freiwillige Feuerwehr.
Die Landwirtschaft entwickelte sich von 1971 mit 15 Vollerwerbsbetrieben und 6 Nebenerwerbsbetriebe bis heute auf einem Vollerwerbsbetrieb und 9 Nebenerwerbsbetriebe.
In Wendewisch gibt es zurzeit einen Maschinenbaubetrieb, zwei Seniorenpflegeheime, zwei Campingplätze, einen Kurierdienst und eine Schankwirtschaft.
Ein zu erwähnender Gutshof sowie ein Jagdschloss befinden sich in Privatbesitz.
Bild: Marschhufenlandschaft
Bildautor: Stadt Bleckede