Lage: Südöstlich der Kernstadt Einwohner: 486 (24.09.2019)
Der historische Ortskern von Walmsburg stellt ein halbkreisförmiges Rundlingsdorf dar und ist als solches in seiner Anordnung denkmalgeschützt. Dabei handelt es sich um einen von zwei geschützten Rundlingen im Landkreis Lüneburg. Rundling bedeutet, dass die einzelnen Bauernhäuser im Kreis angeordnet sind und so mehr Schutz, aber auch Geselligkeit bieten.
Bereits vor 1291 gegründet, wurde Walmsburg erstmals im Jahre 1291 erwähnt. Der Bleckede Burgmann Ludolf von Moltsan wurde im Besitz der Burglehen Walmsburg genannt. Die Lehen Walmsburg sind später an die Familie von Estorff übergegangen. Heute wohnen in Walmsburg ca. 500 Einwohner. Es gibt noch zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe. Zu dem Ortsteil gehört auch die etwas südlich gelegene Ortschaft Reeßeln. Das dörfliche Leben wird in erste Linie von der Feuerwehr geprägt. Darüber hinaus gibt es viele Initiativen, z.B. den "Dorfclub" und den "Freitagstreff", die sich aktiv an der dörflichen Gemeinschaft beteiligen.
Hochwasserproblematik (Erinnerungstafel am Dorfplatz) Am 24. März 1888 hatte sich das Elbe-Eis zwischen Viehle und dem Walmsburger Strauch bis auf den Grund festgesetzt. Der Sommerdeich wurde durchbrochen und halb Walmsburg (Bruchdorf) überschwemmt. Sieben große Eisbrecher aus Hamburg konnten nicht verhindern, dass in den Nachtstunden der Deich bei Alt-Darchau brach und zahlreiche Ortschaften unter Wasser gesetzt wurden. Zahlreiche Menschen und Vieh sind dabei umgekommen. Darchau war nach dem Bruche nur noch ein Trümmerhaufen, die Orte Konau und Popelau wurden in eine meterhohe Sandbank verwandelt. Der Ort Walmsburg war trotz seiner Nähe zur Elbe bis 2009 nicht eingedeicht. In den letzten 10 Jahren sorgten die Hochwasser in den Jahren 2002, 2003, 2006, 2011 und 2013 wieder für große Gefahren und Schäden. Seit dem Jahre 2011 sichert ein Deich die Ortschaft Walmsburg. Sehenswertes: - Dorfbrunnen: Im Rahmen der Dorferneuerung wurde auf dem Dorfplatz der Dorfbrunnen in ursprünglicher Form aus Felsen wieder aufgebaut, und ist ein gesellschaftlicher Punkt in der Mitte des Ortes. - Großsteingräber: Bei den Großsteingräbern im Schieringer Forst zwischen Walmsburg und Barskamp handelt es sich um Hünengräber, der so genannten Trichterbecher oder Megalithkultur, die zwischen 3.000 und 2.300 v. Ch. die Ufer der Elbe besiedelte. - „Walmsburger Werder“: Zwischen der Ortschaft Walmsburg und der Elbe befindet sich im Schutzgebiet des Biosphärenreservates Niedersächsische Elbtalaue - das „Walmsburger Werder“. Das über 400 ha große Schutzgebiet bietet seltenen Tieren und Pflanzen ausreichend Lebensraum und ist darüber hinaus sehr gut zu erkunden. -„Pranger“ in Walmsburg: Nach den Urkunden erwarben 1533 die Herren von Estorff die Lehnsherrenrechte über Walmsburg. Auf dem Meyerschen Hofe hielten die adligen Herren ihre Gerichtstage ab. Für kleine Vergehen wurden die Beklagten gleich an den Gerichtstagen abgeführt und im Kuhstalle auf dem Gerichtshofe an das „Stackholz“ gebunden. Schwere Vergehen wurden mit dem „Pranger“ bestraft. Das Halseisen hängt noch heute an der Scheune von Helmut Lühr und trägt die Jahreszahl 1707 und das Zeichen der Gerichtsherren von Estorff (v. E.).
Ausflugstipps: - Europäischerwanderweg Ostsee - Adria E6 - Großsteingräber im Schieringer Forst
Bild: Walmsburger Pranger Bildautor: Stadt Bleckede