Für Altvögel sind sie ein Rückzugsort, Jungvögel starten von ihnen erste Flugversuche: Eigene Spezialkästen an Kirchtürmen, hohen Häusern oder Scheunen helfen Falken nicht nur in ihrer Wohnungsnot, sondern bieten den kleinsten heimischen Greifvögeln auch Platz zum Nisten. Seit heute (Mittwoch, 24. April 2019) bietet auch der Trafoturm an der Elbe in Neu Bleckede den Tieren einen Lebensraum. „Nicht nur der Bestand an Insekten, sondern auch der an Vögeln geht stetig zurück,“ erklärt Dr. Olaf Anderßon, Manager des BENe-Projektes – kurz für „Biotopverbund Elbtal Amt Neuhaus“ –, das sich für die Erhöhung der biologischen Vielfalt stark macht. „Mit etwas Glück kommen schon bald Turmfalken und nutzen den Kasten als Brutplatz.“ Mit Unterstützung des Energieversorgers WEMAG, Betreiber des Turms, und eines Hubsteigers brachte der Biologe den Kasten in gut acht Metern Höhe an.
Der Turmfalke – der häufigste der Greifvögel – ist für seine charakteristische Flugtechnik, den Rüttelflug, bekannt. An ihm ist der Vogel des Jahres 2017 schon auf größere Entfernung gut zu erkennen.
Turmfalken brauchen offene Landschaften mit niedriger Vegetation, aber auch geeignete Niststandorte. Die Voraussetzungen in Neu Bleckede sind gut: Hinter dem Deich erstrecken sich ausgedehnte Wiesen, in denen sich ideal nach Feld- und Wühlmäusen sowie Insekten jagen lässt. Zurück im Falkenkasten, haben die Vögel übrigens keinen Stromschlag zu befürchten: Die Stromleitungen im Bereich des Turms, der sich im Besitz der Stadt Bleckede befindet, sind bereits unter die Erde gelegt.
Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Lüneburg - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - vom 24. April 2019