Der mittlere Teil des Komplexes Hauptstraße 11/12 (Turnhalle/Kita) stammt aus den 1940er Jahren. Er war das Kantinengebäude eines Barackenlagers auf der Großbaustelle der HEW, das zwischen 1940 bis 1943 in mehreren Abschnitten errichtet wurde. In der Endstufe bestand es aus ca. 30 Baracken. Sie dienten der Unterbringung aller „Arbeiter“ der Firmen, die am Bau des Kraftwerks Ost-Hannover mitwirkten.
Dieses HEW-Gemeinschaftslager wurde als "Lager A" bezeichnet. Hier lebten bis zu 1.500 Personen unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichstem Status: Zivilverpflichtete, Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten, freiwillige (?) deutsche und ausländische Arbeiter. Im Krieg wurden ausländische Arbeitskräfte als Freiwillige angeworben oder gewaltsam nach Deutschland gebracht und Firmen auf Anforderung überlassen. Die in Alt Garge eingesetzten „Arbeiter“ stammten aus Slowenien, Kroatien, Tschechien, der Slowakei, Polen, Holland und Flamen. Sie wurden für Rodungs-, Gleis-, Tief-, und Hochbauarbeiten eingesetzt.
Nach dem Einmarsch britischer Streitkräfte am 22. April 1945 verließ der größte Teil der Arbeiter das Gemeinschaftslager "Lager A" und Alt Garge. Bereits im Juni 1945 war hier ein "Camp for Displaced Persons" eingerichtet worden, in dem Menschen aus den baltischen Staaten untergebracht waren.
Die Baracken wurden bis 1952 abgerissen, das Kantinengebäude wurde zunächst zur Schule, später zum Kindergarten und zur Kita umgebaut.
> Die Ortsvorsteherin von Alt Garge erzählt (3:56 Minuten) (externer Link)
> Ein Zeitzeuge berichtet (3:36 Minuten) (externer Link)