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Ausstellung "Wilder Wald am großen Fluss" eröffnet

Im passenden Ambiente des Aquariums im Biosphaerium Elbtalaue wurde die neuste Wanderausstellung der Loki-Schmidt-Stiftung zum Thema „Wilder Wald am großen Fluss“ eröffnet. Vorgestellt wird die Arbeit im laufenden Projekt MediAN, bei dem es um den gesellschaftlichen Nutzen von Hartholz-Auenwäldern geht. Anschauliche Ausstellungselemente in Form von nachgestalteten Bäumen vermitteln die Zusammenhänge aktuell und interaktiv.

Regelrecht zur „Pflichtveranstaltung“ würde Bürgermeister Dennis Neumann den Besuch der interaktiven Ausstellungselemente machen, wenn man sich zu den Themen Hochwassermanagement und Klimaschutz informieren möchte. Denn Hartholzauenwälder sind in der Lage, wie ein Schwamm große Wassermengen aufzunehmen und damit das Fließverhalten von Flüssen zu beeinflussen. Und nicht nur das, Hartholzauenwälder können große Mengen Kohlenstoff binden und Schadstoffe aus dem Wasser filtern. Dr. Franz Höchtl, stv. Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung führt diese Ökosystemleistungen noch weiter aus: „Nicht nur diese Fähigkeiten des Waldes sind wertvoll für die Gesellschaft, sondern auch das Erlebnis für jeden Einzelnen durch einen völlig intakten Wald zu gehen: Singvögel, zahlreiche Insekten und Pflanzenarten inspirieren die Sinne mit ihren Formen und Farben“.
„Leider sind heute gerade einmal etwa ein Prozent dieser Wälder an der Elbe erhalten geblieben, darum gilt es neue Flächen ausfindig zu machen und Hartholz-Auenwälder wiederherzustellen“, so Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung. So beginnt die Stiftung mit Pflanzungen bei Schnackenburg auf 15 ha Fläche.

„Die Ausstellung macht schon die ersten Ergebnisse aus Forschung und Praxis sichtbar, während die Forscher aus dem Projektverbund MediAN noch mindestens bis zum Jahre 2023 im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ unterwegs sein werden, so Andrea Schmidt, Geschäftsführerin des Biosphaeriums Elbtalaue. Zum Forschungsverbund gehören namhafte Einrichtungen wie die Universität Hamburg (Angewandte Pflanzenökologie), das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie die Technische Universität in Berlin. „Dem Forschungspotenzial wird auch ein großer Kreis von Förderern gerecht, zu dem zum Beispiel die Kurt und Ilse Lange Stiftung oder die Umweltstiftung Michael Otto zählen“, so die Projektleiterin Paula Höpfner von der Loki Schmidt Stiftung. Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und auch Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit der Aktion „Blume des Jahres“ rückt die Loki Schmidt Stiftung seit 1980 in jedem Jahr einen selten gewordenen Lebensraum in den Fokus und gibt der Natur damit eine Stimme.

Beim „Waldspaziergang“ durch die Ausstellung lassen sich in den Dioramen, hinter Gucklöchern und Klappen, seltene Tiere und Pflanzen, emporrankende Lianen und verschiedene Lebensräume der Flussaue entdecken. Sogar ein Blick ins Erdreich wird den Besuchern geboten. Zwei kleine Monitore informieren mit historischen und aktuellen Aufnahmen über Hochwasserereignisse in der Region. Über einen großen Monitor erklingen das Flöten des Pirols und ein charakteristisches Laubfroschkonzert. Eine Bilder-Show zeigt stimmungsvolle Aufnahmen aus der Flussaue. Die Ausstellung ist bis Jahresende im Biosphaerium Elbtalaue im Rahmen der Dauerausstellung zu besuchen. Das Biosphaerium in Bleckede ist täglich von 10-18 Uhr geöffnet, Eintrittspreis: 2.- € pro Person, Familienkarte 4,90 € (2 Erwachsene und schulpflichtige Kinder)

(Quelle: Pressemitteilung der Biosphaerium Elbtalaue GmbH vom 09. September 2020)