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Neuer Motor statt neue Fähre: Corona zwingt Landkreis zu Sparmaßnahmen

Eigentlich sollte sie allmählich in den Ruhestand gehen, doch aufgrund der Corona-Pandemie muss die Elbfähre „Amt Neuhaus“ vielleicht einen anderen Kurs einschlagen. Der Landkreis Lüneburg will prüfen, ob statt der geplanten Neuanschaffung die derzeit fahrende „Amt Neuhaus“ mit einem neuen und leistungsstarken Motor ausgestattet wird. Den Weg dafür hat gestern (Montag, 4. Mai 2020) der Kreisausschuss geebnet. „Die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen – zusätzliche Ausgaben, sinkende Steuereinnahmen – wird zu großen Finanzierungslücken in den öffentlichen Haushalten führen, der Kreishaushalt ist da nicht ausgenommen“, erklärte Landrat Jens Böther. „Deshalb müssen wir sämtliche Bereiche auf Einsparmöglichkeiten prüfen und sicherlich auch Prioritäten setzen.“

Die Elbfähre „Amt Neuhaus“ ist gut 80 Jahre alt, seit 1990 pendelt sie zwischen Bleckede und Neu Bleckede. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie war vorgesehen, das Schiff zeitnah durch eine neue Fähre zu ersetzen, geschätzte Kosten dafür: rund fünf bis sechs Millionen Euro. Im Rahmen einer Ausschreibung stand nun unmittelbar die Zuschlagserteilung an eine Rechtsanwaltsgesellschaft an, die den Landkreis bei der Neukonzeption der Fähre beraten sollte. „Damit sind hohe Kosten verbunden, wir mussten also kurzfristig handeln“, sagt Jens Böther. „Die Verwaltung hat deshalb dem Kreisausschuss den Vorschlag gemacht, zeitnah eine Alternative prüfen zu lassen.“ Diese Alternative könnte ein hochmoderner Dieselmotor nach Euro 6 Standard sein, der deutlich weniger Schadstoffe ausstößt, äußerst leistungsfähig ist und den Betrieb der Fähre „Amt Neuhaus“ um fünf bis zehn Jahre verlängert. Die veranschlagten Kosten hierfür liegen deutlich niedriger, nämlich bei rund zehn Prozent des Preises für eine neue Fähre. „In besseren Zeiten könnten wir dann anschließend eine komplette Neuanschaffung wieder in Betracht ziehen“, so der Verwaltungschef.

Mit dem Beschluss des Kreisausschusses wurde die rechtliche Begleitung nun mit knapper Mehrheit gestoppt. Das Thema wird im Kreistag am 18. Mai 2020 auf Antrag noch einmal aufgegriffen. Zum weiteren Vorgehen: Die Planung sieht derzeit so aus, dass die mögliche Anschaffung eines neuen Motors als Zwischenlösung in der Arbeitsgruppe „Verbesserung Mobilität im Amt Neuhaus“ und im Ausschuss für Mobilität beraten werden. Eine Umsetzung des Vorschlags wäre noch in diesem Jahr möglich.

(Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Lüneburg - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - vom 05. Mai 2020)