23. Juli 2024
„Wir halten uns an die Vereinbarung, die wir mit unseren kommunalen Partnern an der Elbe getroffen haben“, betont Landrat Jens Böther. Damit weist der Landkreis Lüneburg die jüngst vom Landkreis Lüchow-Dannenberg und der Gemeinde Neu Darchau im Gemeinderat beschlossene Untersagung der Planung der Elbquerung zurück und setzt seine Planung zum Bau der Elbbrücke bei Darchau und Neu Darchau fort. „Die Menschen bei uns an der Elbe brauchen eine ganzjährig verlässliche Querung, daran werden wir weiter arbeiten“, so Böther.
Im April dieses Jahres hatte der Landkreis Lüneburg den Planfeststellungsantrag für die geplante Elbbrücke bei der Genehmigungsbehörde eingereicht. Im Juni forderte der Landkreis Lüchow-Dannenberg den Landkreis Lüneburg auf, die Fortführung der Baumaßnahme zu unterlassen. Der Gemeinderat Neu Darchaus beschloss zusätzlich ein Betretungsverbot ihrer gemeindeeigenen Flächen für Planerinnen und Planer des Brückenprojektes. Die Auffassung des Landkreises Lüchow-Dannenberg und des Gemeinderates Neu Darchau: Die Planung der Straßenführung bei Katemin sei nicht der zwischen dem Landkreis Lüchow-Dannenberg, der Samtgemeinde Elbtalaue und dem Landkreis Lüneburg getroffenen Brückenvereinbarung entsprechend.
Landrat Böther nimmt dazu Stellung: „In der Brückenvereinbarung haben sich alle beteiligten Parteien auf eine Ortsumfahrung Neu Darchaus geeinigt, nicht jedoch des Ortsteils Katemin. Die beantragte Trassenführung entspricht daher in vollem Umfang den getroffenen Vereinbarungen. Zudem liegt keine Baumaßnahme vor, die untersagt werden könne. Mit dem Bau der Elbbrücke wurde noch nicht begonnen. Das Planfeststellungsverfahren stellt keine Baumaßnahme dar. Der Landkreis Lüneburg wird daher die Planung fortführen und auch die dafür erforderlichen Grundstücke betreten.“
Ein entsprechendes Schreiben wurde dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und der Gemeinde Neu Darchau als Antwort zugesandt.
Der aktuelle Stand zur Elbbrücke
Der Planfeststellungsantrag ist bei der Genehmigungsbehörde eingereicht. Nun werden unter anderem Bauwerksskizzen, Gutachten zu Umweltauswirkungen und Hochwasserschutz geprüft. Eine Auslegung und Öffentlichkeitsbeteiligung soll noch im Sommer 2024 starten. Mit der Auslegung der Unterlagen wird das Bauprojekt für die Menschen in der Region und die Träger öffentlicher Belange noch transparenter. Interessierte können dann an verschiedenen Orten im Landkreis und den Nachbarlandkreisen die Antragsunterlagen anschauen – auch digital auf der Internetseite des Landkreises Lüneburg. „Sobald wir die Unterlagen auslegen, werden die Bürgerinnen und Bürger informiert“, macht Landrat Böther deutlich.
Hintergrund
Die Elbbrücke bei Darchau ist das größte und wichtigste Infrastrukturprojekt des Landkreises Lüneburg. Aktuell mit rund 94,78 Millionen Euro Projektgesamtkosten veranschlagt, soll die feste Elbquerung nach mehr als 30 Jahren das Amt Neuhaus und den linkselbischen Teil des Landkreises Lüneburg und den Landkreis Lüchow-Dannenberg verbinden. „Für mich ist die Brücke ein Stück gelebte deutsche Einheit“, betont Landrat Jens Böther. „Wir wollen damit endlich gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen, wie sie vor Jahrzehnten mit der Rückgliederung versprochen wurden.“ Bisher gibt es auf dem 70 Kilometer langen Flussabschnitt zwischen Lauenburg und Dömitz keine feste Querung, die Menschen sind auf die Fährverbindungen bei Bleckede und Neu Darchau angewiesen.
Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Lüneburg - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - vom 23. Juli 2024