Ansprechpartner & mehr

Pressearchiv

Deichrückverlegung bei Radegast: Regionale Interessensvertreter treffen sich mit Umweltminister Lies

In Bleckede und im Landkreis Lüneburg ist man sich sicher: An der Elbe muss der Hochwasserschutz weiter verbessert werden. Dazu gehören auch Deichrückverlegungen, wie sie bei der Vitico in Radegast derzeit im Gespräch sind. Deshalb besuchte eine Delegation um Landrat Jens Böther und Bleckedes Bürgermeister Dennis Neumann gestern (7. Juli 2021) Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies in Hannover. Initiiert hatten das Treffen Landtagsmitglied Uwe Dorendorf und Deichhauptmann Hartmut Burmester. Die Gäste brachten eine klare Botschaft mit: Um den Hochwasserschutz an der Elbe auch in Zukunft leisten zu können, braucht es einen konstruktiven Austausch mit den Verantwortlichen in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wünschen sich der Landkreis Lüneburg, die Stadt Bleckede sowie der Artlenburger Deichverband und der Bauernverband Nordostniedersachsen Unterstützung vom Land.

Bereits Ende Juni hatte Landrat Jens Böther mit einigen Beteiligten Mitglieder des Niedersächsischen Landtags empfangen. Der Tenor des damaligen Austauschs: Bei der möglichen Rückverlegung des Deichs geht es vor allem darum, gemeinsam eine Lösung mit Mecklenburg-Vorpommern zu finden. Das Bundesland grenzt von der anderen Seite an die Elbe. Dieser Grundsatz wurde nun auch gegenüber Umweltminister Olaf Lies betont, angereist dafür waren neben Landrat Jens Böther auch Bleckedes Bürgermeister Dennis Neumann, Landesbeauftragte Monika Scherf, Landtagsmitglied Uwe Dorendorf sowie Ansgar Dettmer und Hartmut Burmester vom Deichverband.

„Wir müssen Hochwasserschutz weiterdenken als nur bis zu den Grenzen unseres Kreisgebiets oder des Landes“, betont Jens Böther. „Um die Engstelle der Elbe bei Radegast zu entschärfen, müssen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zusammenarbeiten und Möglichkeiten für eine Deichrückverlegung auf beiden Flussseiten prüfen. Hochwasserschutz geht nur gemeinsam.“ Bleckedes Bürgermeister Dennis Neumann sieht das ähnlich: „Ohne die Unterstützung der rechtselbischen Seite geht es nicht. Wir können das Ganze nur bewältigen, wenn wir alle an einem Strang ziehen und alle Beteiligten mit ins Boot holen.“ Und die Vertreter vom Artlenburger Deichverband ergänzen: „Es ist wichtig, dass wir diese Schritte nun gehen und im Verbandsgebiet die klare Unterstützung vom Land erkennbar wird. Das nächste Hochwasser wird irgendwann ganz sicher kommen. Wir haben eine Verantwortung der Region und den Menschen gegenüber.“

Umweltminister Olaf Lies versicherte bei dem Gespräch, dass es bereits eine enge, fachliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Bundesländern zum Thema gebe. Aktuell stehen drei verschiedene Varianten des Hochwasserschutzes im Bereich der Grenze von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zur Debatte, die sich beide Länder grundsätzlich vorstellen können. Mit seinem Mecklenburger Amtskollegen Till Backhaus steht Olaf Lies ebenfalls zu der Thematik in Kontakt. Für August kündigte der Niedersächsische Umweltminister an, die Situation vor Ort genauer unter die Lupe zu nehmen.

Quelle: Pressemitteilung vom Landkreis Lüneburg - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - vom 08. Juli 2021